07.10.2024

Canon 28-70mm f2.8 IS STM im Praxistest

Ein heißer Anwärter für das perfekte "Immerdrauf"-Objektiv.

Canon 28-70mm f2.8 IS STM Praxistest

Canon bringt eine Premiere für ihr RF-Objektiv-Sortiment auf den Markt. Und zwar ein Zoom-Objektiv mit durchgehender Blende von f2.8. Das ist an sich nicht so ungewöhnlich, doch handelt es sich hier nicht um ein Objektiv der L-Serie. Wir haben es hier also mit einem lichtstarken Standard-Mid-Range-Zoom zu tun, das sich nicht nur an Profis richtet, sondern auch Hobbyfotografen und -fotografinnen sowie ambitionierte Amateure ansprechen dürfte. Wie gut sich das neue Canon 28-70mm f2.8 IS STM im Praxistest schlägt, erfährst du in unserem Testbericht.

Canon hat uns das Objektiv für einen Nachmittag zur Verfügung gestellt, und wir haben versucht, einen sehr alltägliches Szenario damit zu Testen. Denn diese Brennweite eignet sich hervorragend für Reisen, Tages- und Familienausflüge. Wir sind also in Kombination mit einer Canon EOS R8 durch die Hamburger Innenstadt gezogen und haben nur im JPG-Format fotografiert. Damit verlassen wir uns komplett auf die kamerainternen Korrekturen. Denn nicht jeder will auch immer alle Fotos bearbeiten. Wir schauen also, wie brauchbar die Ergebnisse direkt aus der Kamera sind.

Technische Daten

  • Bajonett: Canon RF-Mount
  • Brennweitenbereich: 28 - 70 mm
  • Blende: f2.8
  • Blendenlamellen: 9
  • Linsen/Gruppen: 15 Linsen, 12 Gruppen
  • Speziallinsen: 2 UD-Linsen + 2 asphärische Linsen
  • Autofokus: ja, Stepping Motor
  • Abbildungsmaßstab: bis 1:4,2
  • Naheinstellgrenze: 27 cm (im AF, bei MF bis 24 cm)
  • Filterdurchmesser: 67mm
  • Bildstabilisierung: ja, bis zu 5,5 Stopps
  • Wetterschutz: ja
  • Maße: 92,2 x 76,5 mm
  • Gewicht: 490 Gramm
Canon 28-70mm f2.8 is stm ansicht
Canon 28-70mm f2.8 is stm ansicht seite
Canon 28-70mm f2.8 is stm ansicht oben

Verarbeitung und Handling

Auf den ersten Blick und beim ersten Anfassen wirkt das Canon 28-70mm f2.8 erstaunlich klein. Ganz besonders im Vergleich zu Canons 24-70mm f2.8 aus der L-Serie. Dafür musst du im Weitwinkelbereich zwar auf 4mm Brennweite verzichten, aber das ist ein Kompromiss, den man für so ein kompaktes Objektiv dann gerne eingeht. Diese geringen Abmessungen sind aber auch nur mit einem kleinen Trick möglich. Denn im Ausgangszustand ist das Objektiv nicht nutzbar. Es befindet sich in einer Art „Standby“-Stellung und muss mit einer Drehung des Zoom-Rings erst einmal „aktiviert“ werden. Dadurch fährt der Tubus des Objektivs schon gut 3-4 cm heraus.

Am Objektiv selbst befinden sich dann noch einige Schalter, z.B. für die optische Bildstabilisierung und den Autofokus- bzw. Control-Ring. Letzterer befindet sich vorne am Objektiv und kann neben dem Fokus auch für eine beliebige Funktion genutzt werden, die du selbst vorgeben kannst. Ist der Schalter am Objektiv also auf „Control“ gestellt, kannst du über den Ring z.B. die Blende, ISO oder auch die Belichtungskorrektur steuern, je nach Vorliebe.

In Kombination mit einer der kleineren Canon-Kameras wie einer R8 oder R7 macht das Objektiv auf jeden Fall eine sehr gute Figur. Das Gespann hat dann ein angenehmes Gewicht und passt super auch in kleinere Kamerataschen. Der riesige Rucksack kann dann entspannt zu Hause bleiben.
Neben der bereits erwähnten optischen Stabilisierung der Linsen, die euch bis zu 5 Blendenstufen Kompensation verschafft, hat das 28-70mm f2.8 noch ein weiteres Ass im Ärmel. Denn es ist auch gegen Staub und Spritzwasser bzw. Nässe geschützt. Damit ist es auch an Tagen ohne perfekten Sonnenschein ein verlässlicher Begleiter.

Der Autofokus funktioniert sehr verlässlich. Er ist schnell unterwegs und trifft sehr zielsicher ins Schwarze. Der Stepping Motor verrichtet seine Arbeit dabei fast geräuschlos.


Zum Youtube Praxistest

Unseren Praxistest in der Hamburger Innenstadt haben wir auch per Video festgehalten. Hier könnt Ihr euch also nicht nur ein Bild von den Fotoqualitäten des Objektivs machen, sondern seht es auch in Action. Und wenn euch unser Kanal gefällt, dann lasst einfach ein Abo da, um kein Video mehr zu verpassen.


Bildqualität

Nachdem wir den Funktionsumfang und den dazugehörigen Preis erfahren haben, hatten wir uns schon ein bisschen Sorgen gemacht, ob evtl. Kompromisse bei der Bildqualität gemacht werden müssen. Doch bereits nach den ersten Aufnahmen waren diese Sorgen verflogen.

Die Bildqualität ist wirklich super für ein Mid-Range-Zoom in dieser Preisklasse. Die Bilder sind schon bei f2.8 wirklich scharf und kontrastreich. Ein Abblenden ist hier nicht weiter nötig. Die Ecken wirken zwar etwas softer, aber nicht in einem Ausmaß, das sofort auffällt. Auch eine Vignette sucht man hier vergebens. Weder bei 28mm noch bei 70mm verdunkeln sich die Ecken merklich.
Auch erst mit einem kleinen Gitterraster ist uns am Rechner eine ganz leichte Tonnenverzerrung aufgefallen. Bei den meisten alltäglichen Motiven wird diese aber keinerlei Rolle spielen.

Test Verzerrung Canon 28-70mm f2.8 bei 28mm
Test Verzerrung Canon 28-70mm f2.8 bei 70mm

Wir waren an einem sehr sonnigen Nachmittag unterwegs, was perfekte Bedingungen für das Auftreten von chromatischen Aberrationen mit sich bringt. Also haben wir das auch an einigen Springbrunnen getestet und Wassertropfen im Gegenlicht fotografiert. Eine Szenerie, die prädestiniert für pinke oder bläuliche Farbränder ist. Doch auch hier wurden wir überrascht. Denn chromatische Aberrationen konnten wir keine finden. Auch metallisch glänzende Oberflächen waren sauber und ohne Farbsäume.

Auch Flares und Geisterbilder sind kein großes Problem bei diesem Objektiv. Zum Schutz vor Streulicht gehört eine Streulichtblende zum Lieferumfang dazu.

Canon 28-70mm Bokeh test f2.8
Canon Zoom-Objektiv in der Stadt
Canon 28-70mm Bokeh Test 70mm
Canon 28-70 in Innenräumen
Canon 28-70mm Stabilisierung Test

Stabilisierung und Low-Light-Performance

Die Stabilisierung sei hier nochmal extra erwähnt. Canon verspricht bis zu 5,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten dank der stabilisierten Linsen im Objektiv. Zusammen mit der guten Offenblende ist das eine Kombination, die sich hervorragend für Low-Light-Fotografie eignet. Nun hatten wir bei unserem Test um die Mittagszeit mehr als genug Licht, weshalb wir uns in die alten Gemäuer des Hamburger Rathauses begeben haben, um dort zu testen, wie lange wir denn tatsächlich mit diesem Objektiv belichten können.

Wir haben für unseren Test dabei absichtlich ein Modell gewählt, das keine eigene interne Bildstabilisierung hat, nämlich die Canon EOS R8. Und mit der konnten wir dann im recht dunklen Inneren des Hamburger Rathauses immerhin noch scharfe Fotos bei 1/6 Sekunde machen. Freihand, bei ISO 100. Canon hat also nicht zu viel versprochen.

Auch Filmern dürfte diese Stabilisierung entgegenkommen, da so auch aus der Hand schön ruhige Kamerafahrten möglich sind.

Vergleich zum Canon 24-70mm f2.8 L IS USM

Daten 28-70mm f2.8 IS STM 24-70 f2.8 L IS USM
Brennweite 28-70 mm 24-70 mm
Blende f2.8 f2.8
Blendenlamellen 9 9
Linsen/Gruppen 15/12 21/15
Abbildungsmaßstab 1:4,2 1:3,3
Filterdurchmesser 67mm 82mm
Wetterschutz ja ja
Maße 92,2 x 76,5 mm 125,7 x 88,5 mm
Gewicht 490g 900g
Erfahrungsbericht Canon 28-70 f2.8 IS STM

Unser Fazit zum Canon 28-70mm f2.8 IS STM

Als wir die technischen Daten und Eigenschaften des Canon-Objektivs hörten, waren wir zunächst skeptisch, ob all das wirklich zutrifft. Doch das 28-70mm überzeugt tatsächlich in jeder Hinsicht und liefert gnadenlos gute Ergebnisse. Es könnte damit das neue „Immerdrauf“-Objektiv für viele Fotografen und Fotografinnen werden – und das völlig zu Recht. Gut, dass Canon hier ein starkes Objektiv präsentiert, das nicht nur Profis anspricht. Angesichts des Mangels an Alternativen von Drittanbietern für den R-Mount ist dies ein willkommener Schritt.

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