Canon EOS R1 Produktvorstellung

Lange mussten Fans von Canons spiegellosen System auf das Flaggschiffmodell mit der “1” im Namen warten. Immerhin 6 Jahre ist es jetzt schon her, dass Canon seine erste spiegellose Vollformatkamera herausgebracht hat. In der Zwischenzeit haben Sony mit der A1 und Nikon mit der Z9 Ihre Top-Modelle bereits am Markt etabliert. Ob sich das Warten gelohnt hat und Canon an die Konkurrenz aufschließen oder diese sogar überholen kann, erfahrt ihr in unserem Artikel.
Technische Daten der R1
- Sensor: BSI Stacked Vollformat
- Prozessor: DIGIC Accelerator und DIGIC X
- Megapixel: 24,2 MP
- Geschwindigkeit: 12 B/s mit mechanischem Verschluss / 40 B/s mit elektronischem Verschluss
- Voraufnahme: Ja, bis zu 20 RAW Bilder in Reihenaufnahme, bevor der Auslöser ganz gedrückt ist
- Belichtungszeiten: 30 bis 1/64.000 Sekunden
- Sucher: 0,64-Zoll OLED mit 9,44 Mio. Bildpunkten, bis 120 B/s
- Display: 3,2 Zoll LCD Schwenkdisplay mit 2.1 Bildpunkten
- Bildstabilisator: Ja, bis zu 8,5 Stufen mit kompatiblen RF Objektiven
- Videoauflösung: 6K 60p, 4K 120p, 2k 240p
- Anschlüsse: HDMI Typ A, USB-C, Mikro- & Kopfhöreranschluss, Ethernet Anschluss
- Speicher: CFExpress + UHS II SD
- Maße: 157,6 x 149 x 87,3 mm
- Gewicht: 1.115 Gramm
Gehäuse der Canon R1
Bereits die EOS R3 hat als erstes Modell der spiegellosen Reihe einen integrierten Batteriegriff geboten. Dieses Feature war zu DSLR Zeiten eigentlich nur der 1er-Modellreihe vorbehalten, weswegen viele die R3 bereits für Canons Flaggschiff hielten, auch wenn Canon selber dies immer bestritten hat. Nun haben wir sie also, die R1 und natürlich bietet diese das größte und robusteste Gehäuse der Reihe mit integriertem Vertikalgriff. Im Vergleich zur R3 ist die neue R1 sogar noch mal ein Stückchen gewachsen. Immerhin 7,6 mm breiter, 6,4 mm höher und 1 mm tiefer ist sie im Vergleich zur R3 und damit auch 100 Gramm schwerer.
Bei der Anordnung der Bedienelemente gibt es keine großen Überraschungen. Ist man bereits mit einem der Profi-Modelle vertraut, wird man sich auch hier sehr schnell zurechtfinden. Wir haben zwei Joysticks, das Canon typische Drehrad und jede Menge (beleuchtete) Knöpfe. Neueinsteiger ins Canon System könnte die Anordnung etwas wahllos erscheinen, vor allem im Vergleich zu einer Nikon und Sony, welche Ihre Knöpfe lieber fein säuberlich aufreihen. An ein Raster hält Canon sich nämlich nicht. Dafür ist die Platzierung aber viel organischer und passt sich eher den Bewegungen und der Reichweite der Finger an. Das mag nicht so hübsch aussehen, ist, hat man die Platzierung aber ein mal verinnerlicht, deutlich angenehmer zu bedienen.
Canon gibt zudem an, dass das Gehäuse gegen Staub, Spritzwasser und andere Umwelteinflüsse geschützt ist, auf dem Niveau der EOS-1D X III. Damit dürfte sie bei kaum einem Einsatz in die Knie gehen. Egal, ob bei eisiger Kälte, Hitze, Feuchtigkeit oder Staub.
In der R1 verbaut Canon auch den hellsten und höchst auflösenden Sucher aller Modelle. Mit 9,44 Megapixeln und einer Bildwiederholrate von 120 fps hat man hier kaum noch das Gefühl, auf einen Monitor zu schauen. Das Display ist dreh- und schwenkbar und löst mit 2,1 MP auf. Damit behält die R3 zumindest in einem Punkt die Nase vorn, denn hier wurde noch ein 4,15 MP Display verbaut.
Die R1 im YouTube-Video
Canon bringt endlich Klarheit in die mittlerweile Jahre brodelnde Gerüchteküche und präsentiert ihr spiegelloses Flaggschiff-Modell: die EOS R1. Und was die alles so kann, schauen wir uns doch direkt mal an.
Bildqualität und Sensor
Canon setzt bei seinem Top-Modell auf einen 24MP BSI Stacked Sensor. Damit dürfte klar sein, dass sich diese Kamera eindeutig an Sport- und Reportage-Fotografen richtet, die eher auf Schnelligkeit setzen als auf viele Megapixel. Mit dem elektronischen Verschluss sind dann auch bis zu 40 Bilder / s im RAW-Format möglich. Durch die schnelle Auslesegeschwindigkeit des Sensors braucht man sich dabei kaum noch Gedanken über einen Rolling Shutter Effekt zu machen. Dieser ist bisher in keinem anderen Modell der R-Reihe so gering wie hier. Und trotzdem setzt Canon bei seinem Flaggschiff weiterhin auch auf einen mechanischen Verschluss. Dieser erreicht immerhin noch eine Serienbildgeschwindigkeit von 12 Bilder / s.
Der ISO Bereich reicht von ISO 100 bis 32.000 und ist erweiterbar auf bis zu ISO 50 im unteren Bereich und bis ISO 204.800 am oberen Ende. Die Low Light Performance ist dabei dank der geringeren Auflösung des Sensors im Vergleich zur R5 ii noch mal besser und sogar bis zu Werten von ISO 51.200 durchaus zu verwenden.
Ebenfalls vorhanden sind die neuen AI-Funktionen wie neuronales Upscaling und Entrauschen für RAWs mittels Deep Learning Algorithmus. Mit diesen könnt Ihr dank des neuen DIGIC-Accelorator Chips eure RAWs direkt in der Kamera verarbeiten und müsst nicht erst den Umweg über eine kostenpflichtige Bildbearbeitungssoftware einschlagen. Hat man während eines Shootings also kein Rechner parat und möchte aber sofort Ergebnisse teilen, kann das ein entscheidender Vorteil sein.
Autofokus
Auf dem Sensor halten auch wieder die Cross-Type AF Felder Einzug. Diese sorgen für einen genaueren Autofokus als einfache AF-Sensoren, da ein größerer bzw. relevanterer Bereich des Sensors zur Bestimmung von Kontrasten genutzt wird.
Wenn es also eine Revolution in der R1 gibt, dann ist es sicherlich der Autofokus. Die Kombination aus zwei Prozessoren, einem im Vergleich zur Konkurrenz gering aufgelösten Stacked Sensor, Cross-Type Fokusfelder und Deep-Learning-Algorithmen sorgen für eines der besten AF-Systeme, welches es aktuell auf dem Markt gibt. Sei es die Schnelligkeit, das Haften und Verfolgen vom Motiv oder das Erkennen der Situation durch den neuen “Aktionspriorität” Modus.
Das geht in der Praxis dann so weit, dass die Kamera bei einem Basketball- oder Fußballspiel selber erkennt, welcher Spieler aktuell im Ballbesitz ist und diesen fokussiert. Mit der R1 dürfte also eigentlich kein Foto mehr daneben gehen und der Fokus immer dort sitzen, wo er gerade gebraucht wird.
Natürlich haben wir auch hier den Eye Control AF, also das Setzen des Fokusfeldes per Augenbewegung, wie bereits in der R3 und demnächst auch in der R5 II.
Video-Funktionen der R1
Aufgrund des 24 MP Sensors ist klar, dass wir in der R1 keine 8K-Videofunktionen erwarten können. Diese benötigen mindestens eine Auflösung von 33 MP. Das heißt aber nicht, dass Canon die geballte Rechenpower nicht gut einzusetzen weiß. 6K Aufnahmen sind RAW mit 60fps möglich bei einer Bitrate von bis zu 2.600 Mbps. Intern wohlgemerkt. 4K Aufnahmen sind dann mit einer Bildrate von 120fps möglich. Bei einer Bildrate von 240fps gibt es immerhin noch eine Auflösung von 2K.
Die 2K Auflösung wird dabei aus der 6K Auflösung per Oversampling gewonnen. Das dürfte trotz der geringeren Auflösung für ein wirklich gutes Bild sorgen.
Auch in der R1 halten LUTs und Custom Picture Control Einzug. Wer also keine Zeit oder Lust hat, die Canon Log 2 & 3 Profile mit einem aufwendigen Color Grading zu versehen, der benutzt einfach in der Kamera seine bevorzugtes LUT und filmt direkt mit den gewünschten Einstellungen.
Bei den zur Auswahl stehenden Codecs hat Canon auch nochmal nachgelegt und es dürften kaum noch Wünsche offenbleiben. Es gibt so viele verschiedene Codecs, dass die Aufzählung glatt einen eigenen Artikel bräuchte.
EOS R1 vs. EOS R3
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