Canon EOS R5 II Produktvorstellung
Nach Canons Wechsel ins spiegellose Zeitalter wurde die R5 schnell ein Liebling bei Profis und Hobbyfotografen gleichermaßen. Klar, dass viele bereits seit der Ankündigung der R6 ii sehnsüchtig auf einen Nachfolger dieser High Megapixel Kamera warten. Ob Canon hier ein substanzielles Upgrade gelungen ist oder es sich lediglich um eine minimale Modellpflege handelt, erfahrt Ihr in unserem Preview.
Technische Daten der R5 Mark II
- Sensor: BSI Stacked Vollformat
- Prozessor: DIGIC Accelerator und DIGIC X
- Megapixel: 45 MP
- Geschwindigkeit: 12 B/s mit mechanischem Verschluss / 30 B/s mit elektronischem Verschluss
- Voraufnahme: Ja, bis zu 15 RAW Bilder in Reihenaufnahme, bevor der Auslöser ganz gedrückt ist
- Belichtungszeiten: 30 bis 1/8000 Sekunden mechanisch, bis 1/32.000 elektronisch
- Sucher: 0,5-Zoll OLED mit 5,76 Mio. Bildpunkten, bis 120 B/s
- Display: 3,15 Zoll LCD Schwenkdisplay mit 2.1 Bildpunkten
- Bildstabilisator: Ja, bis zu 8,5 Stufen mit kompatiblen RF Objektiven
- Videoauflösung: 8K 60p, 4K 120p, 2k 240p
- Anschlüsse: HDMI Typ A, USB-C, Mikro- & Kopfhöreranschluss
- Speicher: CFExpress + UHS II SD
- Maße: 138,5 x 101,2 x 93,5 mm
- Gewicht: 746 Gramm
Gehäuse und Bedienung der R5 Mark II
Ganz nach dem Motto: “Wenn es nicht kaputt ist, dann repariere es auch nicht”, bleibt Canon dem Design, Layout und der Ergonomie des Vorgängers in seinen Grundzügen treu. So ändern sich die Abmessungen nur minimal. In der Höhe gewinnen wir 3,7 mm hinzu und in der Tiefe werden es 5,5 mm mehr. Damit kommen wir auf Abmessungen von ca. 138,5 x 101,2 x 93,5 mm und ein Gewicht von 746 Gramm. Damit ist sie nur 8 Gramm schwerer als die EOS R5. Wer also ein Upgrade vom Vorgängermodell plant, wird sich sofort wie zu Hause fühlen.
Einzige Änderung am Layout der Bedienelemente ist der Ein- und Ausschalter, welcher nun auf die rechte Seite gewechselt ist. An seiner Stelle findet Ihr jetzt einen Schalter, um einfacher zwischen Film und Video Modus zu wechseln. Dafür musste man zuvor ins Menü. Ein willkommener Tausch, da die Kamera so im Ernstfall auch mal mit nur einer Hand zu bedienen ist. Der Fokus Joystick befindet sich weiter an der gleichen Position, allerdings wurde er ganz leicht abgeschrägt bzw. geneigt. Eine minimale Änderung, die in der Praxis aber ein großes Plus an Komfort bietet.
Auch bei Display und Sucher bleibt alles beim alten. Ihr habt nach wie vor einen gut aufgelösten 5,69 Megapixel EVF mit bis zu 120fps und ein dreh- und schwenkbares 3,2 Zoll Touch-Display, das mit 2,1 MP auflöst.
Die R5 Mark II im YouTube-Video
Auf diese Kamera haben wir alle schon ein kleines Weilchen gewartet und die Gerüchteküche ging vor Allem in den letzten Wochen ziemlich wild. Nun ist sie endlich da: Die Canon EOS R5 Mark II. Wir schauen uns heute einmal genauer an, was in diesem Gerät alles drin steckt und wie es sich in der Praxis schlägt.
Sensor und Bildqualität
Die größte Neuerung der R5 II liegt wohl im Sensor. Dieser löst zwar weiterhin mit den gleichen 45 Megapixeln auf wie der Vorgänger, jedoch handelt es sich hier um einen BSI (Back Side Illuminated) Stacked Sensor. Das heißt, die Auslesegeschwindigkeit des Sensors wird drastisch erhöht, wodurch im elektronischen Verschluss nun 30 RAW Bilder in der Sekunde in voller Auflösung möglich sind. Im Vorgängermodell war noch bei 20 Bildern in der Sekunde Schluss.
Die Bildqualität wird dadurch nicht beeinträchtigt. Die 45 Megapixel sind nach wie vor ein echter Genuss und lösen auch kleinste Details in bester Qualität auf. Auch die interne Bildstabilisierung wurde noch mal verbessert und ermöglicht jetzt eine Stabilisierung von bis zu 8,5 Stopps.
An den sehr guten ISO Werten des Vorgängers hat sich ebenfalls nichts geändert. Ihr habt weiterhin einen nativen ISO Bereich von 100 – 51.200, welcher sich im Notfall bis zu einem Wert von 50 bis 102.400 erweitern lässt.
Ganz neu in der Canon R5 sind zudem Entrauschen und Upscaling Funktionen, welche auf neuronales Lernen zurückgreifen und damit ähnlich gute Ergebnisse liefern sollte wie entsprechende KI-Funktionen in gängigen Bildbearbeitungsprogrammen. In der Praxis heißt das beispielsweise, dass man ein Foto direkt in der Kamera zuschneiden kann und es danach wieder auf die vollen 45MP hochskaliert wird. Oder eben, dass man ein RAW, welches bei schlechten Lichtbedingungen aufgenommen wurde, in der Kamera entrauschen kann. Wildlife- und Sportfotografen, die oft mit großen Teleobjektiven unterwegs sind und damit auf kurze Verschlusszeiten angewiesen sind, dürften diese Funktionen interessieren. Sollten sich die Ergebnisse als brauchbar erweisen, hat man damit einen praktischen und schnellen Workflow ohne auf eine externe Software oder einen Computer angewiesen zu sein.
Wer es mit der Auflösung seiner Fotos dann noch mal so richtig übertreiben möchte, der kann, wie schon im Vorgänger, mittels Pixel Shift Aufnahmen mit bis zu 400 MP anfertigen. Was Canon hier besser macht als die Konkurrenz, ist die Möglichkeit, die einzelnen Aufnahmen nicht nur als RAW zu speichern, sondern auch das fertige 400MP Foto direkt als JPG in der Kamera zu erzeugen. Dies funktioniert auch mit HDR-Aufnahmen für besonders großen Dynamikumfang und bei Fokus-Stacking Aufnahmen im Landschafts- oder Makrobereich. Andere Hersteller wie Nikon, Sony oder Fujifilm verlangen für diese Funktionen die Verwendung einer externen Software auf dem Computer.
Autofokus auf einem neuen Level
Durch die erhöhte Auslesegeschwindigkeit des stacked Sensors kann auch der Autofokus noch mal einen Schritt nach vorne machen. Dieser lies im Vorgänger bereits wenig Wünsche offen, doch Canon gibt sich damit scheinbar noch nicht zufrieden. So ist die Personenerkennung noch mal deutlich verbessert worden und übertrifft nun sogar die Leistung des bisherigen Topmodels, der R3. Auch an Geschwindigkeit hat der Autofokus zugelegt und ist damit sogar bestens geeignet für Sport- und Actionfotografie. Dafür sorgt vor allem der neue Modus “Aktionspriorität”. Dieser Modus erkennt die Spieler beim Fußball, Basketball oder Volleyball und verlagert den aktiven AF-Bereich selbstständig je nach Geschehen auf dem Spielfeld. So ist automatisch der Spieler im Fokus, zu dem gerade gepasst wurde oder der einen Zweikampf gewonnen hat.
Zudem sind auch alle Verbesserungen der Motiverkennung, die bereits in die R6 II Einzug gehalten habe, hier mit an Bord. Wer also bisher dachte, dass viele Megapixel eher etwas für Landschafts- und Studiofotografen sind, sollte das noch mal überdenken.
Canon hat zudem die Steuerung des Autofokus über die Augenbewegung, wie man es aus der R3 kennt, in die R5 II übertragen. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit lässt sich der Autofokus damit sehr intuitiv steuern und kann die Trefferquote und Arbeitsgeschwindigkeit deutlich steigern.
Videofunktionen der Canon R5 II
Die R5 konnte vor 4 Jahren mit interner 8K Aufnahme in 30fps beeindrucken. Beim Nachfolger geht Canon noch einen Schritt weiter und bietet sogar 8K in 60fps an. 4K Aufnahmen sind weiterhin in bis zu 120fps möglich. Wer es noch langsamer haben möchte, der kann auch in 240fps filmen, dann allerdings in 2K. Eine durchaus interessante Wahl, da die Konkurrenz für diese Framerate meist nur Full HD Aufnahmen anbietet. Canon bietet dazu auch die Möglichkeit, Zeitlupe mit Ton aufzunehmen. Eine Funktion, die die Konkurrenz bei Zeitlupen aufnahmen, gerne mal weglässt.
Canon dürfte die PR Bruchlandung bei der massiven Bewerbung der 8K Aufnahme der R5 noch gut im Gedächtnis sein. Damals war Überhitzung ein großes Problem und effektiv war die 8K Aufnahme nur wenige Minuten möglich. Dem soll dieses Mal durch gleich 3 passende Griffe (Batteriegriff, Batteriegriff + LAN, Lüftergriff) Abhilfe geschaffen werden. Mit dem Lüftergriff sollen 8K Aufnahmen bei 30fps bis zu 120 Minuten lang möglich sein. Ein beeindruckender Wert, der sogar einen 8K-Livestream mit dieser Kamera ermöglichen sollte.
Die 8k Aufnahme in 60fps ist auch intern im RAW Format möglich. Zudem erhöht Canon die Auswahl an verschiedenen Codes noch mal deutlich und bietet für Filmer so noch bessere Möglichkeiten, das Aufnahmematerial ganz individuell an Ihre Anforderungen anzupassen.
Viele Filmer dürften sich auch darüber freuen, dass Canon den Micro HDMI Anschluss endlich gegen einen Typ-A Anschluss ausgetauscht hat. Dieser wirkt deutlich robuster und passende Kabel sollte dafür auch jeder parat haben. LUTs können nun auch direkt in der Kamera angewendet werden und man hat die Möglichkeit, sein Bild besser zu beurteilen, dank des neuen Waveform Monitors.
Wer übrigens beim Filmen manchmal bedauert, in einem wichtigen Moment kein Foto machen zu können, der kann jetzt aufatmen. Mit der R5 II könnt Ihr auch während einer laufenden Videoaufnahme ein Foto aufnehmen. Dies allerdings nur bei einer Full HD Video Aufnahme und dann auch nur in 8K oder 4K Auflösung.
EOS R5 vs. EOS R5 Mark II
Alt gegen Neu tauschen
Verkaufe uns einfach deine gebrauchte Ausrüstung und wir rechnen dir den Ankaufspreis direkt auf deine neue EOS R5 Mark II an.
- Erhalte dein Angebot in nur 60 Sekunden
- Bring deine alte Ausrüstung einfach in einer unserer Filialen vorbei
- Oder nutze unseren kostenlosen Versandservice