Die richtigen Objektiv-Filter für jeden Einsatzzweck

Vielleicht ist es Dir selbst auch schon passiert: Du kaufst Dir einen Filter, weil Du denkst, dass er Deine Bilder merklich verbessern wird, oder ihnen „das gewisse Etwas“ verleiht. Voller Vorfreude probierst Du ihn nun aus und merkst, dass er leider nicht den von Dir gewünschten Effekt erzielt – Die Bildresultate sind insgesamt zu dunkel, der Kontrast kommt nicht richtig rüber und der Himmel wirkt im Vergleich zum Rest der Aufnahme eher als hättest Du entgegen einem Stadionflutlicht fotografiert… Ärgerlich… Aber das Gute ist: Nach diesem Magazinartikel wird es Dir nicht mehr passieren!
Dank unseres Filter-Guides findest Du Dich in der Informationsflut zurecht und erhältst endlich die Informationen, die Du wirklich brauchst.
Was sind Objektiv-Filter überhaupt?
Ein Filter ist eine Konstruktion aus Glas oder Kunststoff, welche vor dem Objektiv befestigt werden kann. Hierdurch eröffnen sich viele neue Möglichkeiten der Bildgestaltung, bei denen das Bild schon während der Aufnahme verändert wird. Du kannst also das Endergebnis bereits durch Deinen Kamera-Bildschirm betrachten – ohne das Bild digital zu bearbeiten.
Objektivfilter nach Funkton
1. Schutzfilter
Sie schützen Dein Objektiv bestmöglich vor Umwelteinflüssen und haben im besten Fall keinen visuellen Effekt auf Deine Bilder. Du musst auf eine hohe Güte der Filter achten, damit sie die Bildqualität nicht negativ beinflussen.
2. Filter mit visuellem Effekt
Diese Art von Filtern haben einen Effekt auf Deine Bilder und können Deine Fotos stark beeinflussen. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Effekte, die Du mit ihnen erzielen kannst. Dazu aber im Verlauf des Artikels mehr.
Unterteilung der Objektivfilter nach Montage-Art
Du kannst die Filter nicht nur nach ihrer Funktion unterscheiden, sondern auch nach der Art ihrer Montage. Dabei unterscheidet man zwei verschiedene Arten, wie die Filter an Deinen Objektiven montiert werden können.

1. Rechteckfilter
Diese Filter sind für jedes Objektiv verwendbar, denn sie werden einfach mithilfe eines Filter-Halters aufgesteckt. So kannst Du die Gläser flexibel durch Einsetzen wechseln. Zudem haben Rechteckfilter den Vorteil, dass Du die Bildeffekte durch Verschieben und Drehen des Glases verändern kannst und somit noch mehr Variationen in Deine Aufnahmen bringen kannst. Du kannst auch mehrere Filter voreinander stecken. Bei diesem Prozess entsteht jedoch eine deutlich erkennbare Vignettierung.

2. Einschraubfilter
Diese Filter werden – wie der Name bereits sagt – auf das Objektiv aufgeschraubt. Auch sie sind dreh- jedoch nicht verschiebbar. Bei der Anschaffung eines Einschraubfilters solltest Du zwingend darauf achten, dass Objektiv und Filter zusammenpassen, da es beides jeweils mit unterschiedlichen Durchmessern gibt. Schraubfilter sind in der Regel mit anderen Schraubfiltern kombinierbar. Um mehrere Filter auf einmal zu verwenden, kannst Du sie einfach hintereinander schrauben.
Filterarten
Um Dich dem ganzen Thema noch näher zu bringen, haben wir hier eine Übersicht zusammengestellt, in der Du Effekt und Nutzen verschiedener Filter-Typen überblicken kannst:
Neutraldichte-Filter
Anwendungsbereich:
Mit dem ND-Filter erreichst Du eine längere Verschlusszeit. So kannst Du beispielsweise fließendes Gewässer oder sonstige Bewegung verwischt darstellen.
Funktionsweise:
ND-Filter oder auch Graufilter verfügen über eine graue Färbung der Oberfläche, um den Lichteinfall durch die Frontlinse des Objektivs zu verringern. Durch den Filter ist die Linse gleichmäßig abgedunkelt, dadurch wird eine längere Belichtungszeit möglich. ND-Filter gibt mit festem Verdunklungsfaktor oder variablen Faktor. Mehr erfährst Du in unserem Artikel über ND-Filter.


Grauverlaufsfilter
Anwendungsbereich:
Der Grauverlaufsfilter kommt überwiegend in der Landschaftsfotografie zum Einsatz. Zum Beispiel, um den Kontrast zwischen Himmel und Landschaft zu reduzieren. Es gibt drei Arten von Grauverlaufsfiltern:
1. Hard Graduation (bei klarer Horizontlinie)
2. Soft Graduation (bei unklarer Horizontlinie)
3. Reverse Graduation (bei starken Kontrasten)
Funktionsweise:
Der Grauverlaufsfilter weist sowohl klare als auch grau getönte Bereiche auf, meist jeweils hälftig. Das bedeutet, dass der Filtereffekt sich nicht auf die gesamte Aufnahme auswirkt, sondern nur auf einen Teil.

Polfilter
Anwendungsbereich:
Der Polfilter kann in jeder erdenklichen Kulisse angewendet werden. Besonders atemberaubende Bildergebnisse erzielt er jedoch bei kontrastreichen und farbenfrohen Motiven. Zudem kann der dafür sorgen, dass Wasserspiegelungen eliminiert werden.
Funktionsweise:
Polfilter können bestimmte Wellenlängen des Lichts blockieren und lassen so nur polarisiertes Licht durch.
In unserem Artikel über Polfilter geben wir Dir weitere Tipps zu dem Thema und eine detailliertere Erklärung, wie Polfilter genau funktionieren.

Weitere praktische Objektivfilter

UV-Filter
Anwendungsbereich:
Mit UV-Filtern kannst Du Deinen Bildern zu mehr Kontrast und höherer Schärfe verhelfen.
Funktionsweise:
UV-Filter filtern den für das menschliche Auge unsichtbaren ultravioletten Anteil des Lichts heraus, der ansonsten bei einem hohen Anteil im Licht unter Umständen zu chromatischer Aberration und damit zu Unschärfe im Bild führen kann.

Schwarz-Weiß-Filter
Anwendungsbereich:
Schwarz-Weiß-Filter sorgen bei farblosen Aufnahmen für stärkere Kontraste und somit dafür, dass Details besser sichtbar werden.
Funktionsweise:
Die orangen und roten Filter sind geeignet, um Wolken am Himmel herausstechen zu lassen, während grüne und gelbe Filter die Schwarz-Weiß-Abstufungen harmonisieren.

Schutzfilter
Anwendungsbereich:
Mit diesen Filtern kannst Du Deine Objektive optimal vor äußeren Einwirkungen schützen, ohne, dass Deine Bilder optisch verändert werden.
Funktionsweise:
Diese Art von Filtern besteht nur aus klarem Glas oder Kunststoff und legt quasi eine unsichtbare Schutzhülle um Deine Objektive.
Bersonderheit: Nahlinsen
Anwendungsbereich:
Nahlinsen werden in der Makrofotografie eingesetzt. Sie ermöglichen eine weitere Vergrößerung des aufgenommenen Motivs.
Funktionsweise:
Diese Art von Filter funktioniert genau wie eine Linse und führt zu einer Vergrößerung des aufgenommenen Motivs. Nahlinsen sind in verschiedenen Stärken von +1 Dioptrien bis +10 Dioptrien erhältlich, je nachdem welche Vergrößerung gewünscht wird. Du kannst sie sogar miteinander kombinieren, achte hierbei jedoch darauf, dass eine sichtbare Vignettierung entstehen kann.
Fazit zu den Objektiv-Filtern
Das waren auch schon die wichtigsten Objekiv-Filter. Besonders mit dem Pol- und dem ND-Filter kannst Du Dir viel Arbeit in der Nachbearbeitung sparen und schöne Effekte auf Deinen Fotos erzielen. Bei den Schutzfiltern musst Du im Besonderen auf eine gute Qualität achten, damit die Bildqualität Deiner Fotos nicht darunter leidet. Wenn Du noch mehr über Filter erfahren oder sie einfach ausprobieren möchtest, dann komm doch in eine unser Filialen vorbei.