Feuersalamander fotografiere mit der Nikon D850
Naturfotograf Dominik Janoschka auf den Spuren eines heimlichen Waldbewohners

Feuersalamander bei Regen in seinem natürlichen Lebensraum / Nikon AF-S 18-35mm 3.5-4.5: 18 mm | f3.5 | ISO100 | 0,5 s | Polfilter
Dominik Janoschka nimmt uns mit auf deinen Fototrip, um Feuersalamander zu fotografieren. Im nassen Unterholz gibt es beste Bedingungen, um die Feuersalamander zu entdecken. Dominik zeigt uns die wundersamen Wesen des Waldes und zeigt eindrucksvoll die Fähigkeiten der Nikon D850.
Wo und wann findet man Feuersalamander?
Ihren Verbreitungsschwerpunkt haben Feuersalamander von West- bis Südosteuropa. In Deutschland sind sie vor allem in den feuchten Wäldern der Mittelgebirge zu finden. Die Larven werden im Frühjahr von ausgewachsenen Feuersalamandern in klaren Quellgewässern ausgesetzt und entwickeln sich über den Sommer zu ganzen Feuersalamandern weiter. Ihr alltägliches Leben spielt sich nachts ab. Am Tag verstecken sie sich gerne unter feuchtem Totholz oder in kleinen Höhlen und Löchern im Boden. Doch sobald es tagsüber regnet lockt es sie aus ihren Verstecken hinaus. Besonders im Sommer lassen sich so beim ersten Regen nach einer (kurzen) Trockenperiode auch am Tag sehr viele Salamander beobachten. Ansonsten bietet es sich zum Abend hin an, etwa ab dem Sonnenuntergang, mit der Taschenlampe nach ihnen Ausschau zu halten.
Feuersalamander bei Regen fotografieren
Macht man sich tagsüber auf die Suche nach Feuersalamandern, so ist man wahrscheinlich bei Regen unterwegs. Neben dem eigenen Wetterschutz, muss auch die Ausrüstung vor Wasser geschützt werden. Bei Nieselregen ist das noch nicht unbedingt nötig, doch sobald es kräftiger oder langanhaltend regnet, ist man mit einem Regencape auf der sicheren Seite. Die Auswahl ist umfassend, sodass sich für praktisch jede Kamera-Objektiv-Kombination etwas Passendes finden lässt. Für wirklich feuchte Touren bietet sich unter Umständen auch ein Unterwasserbeutel/-gehäuse an. Beim Fotografieren lassen sich mithilfe eines Polfilters störende Reflektionen vermeiden und die Farbtöne von Moos, Blättern und Steinen intensivieren.

Larve des Feuersalamanders (links) neben einer Köcherfliege (rechts oben) / Sigma HSM 150mm 2.8 Makro: 150 mm | f9 | ISO2000 | 1/30 | Polfilter + Stirnlampe

Junger Feuersalamander auf einem Blatt. Im ersten Jahr sind sie nicht viel größer als der kleine Finger eines Menschen / Sigma HSM 150mm 2.8 Makro: 150 mm | f13 | ISO1600 | 1 s | Polfilter
Die Perspektive macht‘s
Ein Weitwinkelobjektiv mit einem großen Abbildungsmaßstab, ermöglicht zudem eine spannende Perspektive, indem das weitere Umfeld mit in das Bild eingebezogen wird. Hierbei muss man jedoch vorsichtig sein. Je weiter der Bildausschnitt ausfällt, desto schwieriger wird es einen ansprechenden Bildaufbau zu erzielen. Nicht jedes Umfeld, dass mit dem Auge betrachtet ansprechend wirkt, lässt sich auch in einem Foto festhalten. Bei einem Fisheye hat man zudem schnell seine eigenen Füße oder gegebenenfalls die Stativbeine mit im Foto.
Der Kampf mit dem Licht
Im Sommer kommt durch das dichte Blätterdach nicht sonderlich viel Tageslicht am Waldboden an. Noch weniger ist es bei regnerischem Wetter. Entsprechend lang können die Verschlusszeiten ausfallen. Gegen technische Verwacklungen hilft ein Stativ oder ein Bohnensack. Bei behutsamer Annäherung auf Fotodistanz reagieren Feuersalamander zum Teil sehr gelassen auf die Anwesenheit des Fotografen, sodass auch Nahaufnahmen mit Makroobjektiven möglich werden. Dennoch hilft ein längeres Makroobjektiv dabei, ein wenig Distanz zu wahren.

Bei quirligen Feuersalamandern kann man versuchen, die Bewegung gezielt in das Foto einzubauen. Erfahrungsgemäß kommt dabei aber sehr viel Ausschuss zusammen / Nikon AF-S 70-200 f4 VR: 100 mm | f5.6 | ISO560 | 1/10

Junger Feuersalamander auf einem Blatt. Im ersten Jahr sind sie nicht viel größer als der kleine Finger eines Menschen / Sigma HSM 150mm 2.8 Makro: 150 mm | f13 | ISO1600 | 1 s | Polfilter
Das Videolicht muss mit
Noch weniger Licht kommt zur Hauptaktivitätszeit nach Sonnenuntergang am Waldboden an. Wie auch schon tagsüber bei Regen, sind sie plötzlich überall. Damit man sie überhaupt bemerkt, braucht man eine künstliche Lichtquelle. Bei der Suche hat sich eine Stirnlampe als praktisch erwiesen, da die Hände so frei für die übrige Ausrüstung bleiben. Beim folgenden Fotografieren empfiehlt sich ein dauerhaftes Licht, das die Stirnlampe ablöst. Blitzgeräte liefern zwar einen hellen Lichtimpuls, doch fehlt einem in der Dunkelheit die Möglichkeit, um überhaupt etwas im Sucher zu erkennen. Die Auswahl an Lichtquellen ist umfassend. Einige davon sind speziell auf die Foto- oder Videografie ausgelegt, sodass sie nicht Flackern und ein gleichmäßiges weiches Licht ausstrahlen. Das Dauerlicht sollte sich zudem dimmen lassen, damit das Umgebungslicht der blauen Stunde nicht vollständig übertönt wird. Mit Klemmen und Ministativen kann man die Lichtquellen fixieren und sich vollumfänglich auf das Motiv konzentrieren.
Lichtmalerei und Lightpainting
Zu noch späterer Stunde übertönt jede zusätzlich eingebrachte Beleuchtung die Nacht. Also muss man entweder die ganze Szene ausleuchten oder über Kreativität Spannung ins Foto bringen. Sofern man einen ruhigen Salamander findet, kann man mittels Lichtmalerei/Lightpainting eine schön gleichmäßige Ausleuchtung erreichen. Auch Lichtspots lassen sich so gezielt setzen und lenken den Fokus auf das Hauptmotiv.

Feuersalamander auf seinem nächtlichen Streifzug / Nikon D800 + Nikon AF-S 18-35mm 3.5-4.5: 18 mm | f13 | ISO160 | 30 s | Stirnlampe

Dämmerung im Wald / Nikon AF-S 20mm f1.8: 20 mm | f14 | ISO1250 | 1 s | Dauerlicht