17.01.2025

Natürlich schön – Arbeiten mit Tageslicht

Nutze die größte Lichtquelle der Welt für Bilder mit natürlichem Charme und Wirkung.

Fotos mit natürlichem Licht

Die Vielseitigkeit des natürlichen Lichts ist unbestritten. Richtig eingesetzt, unterstützt es eine Vielzahl fotografischer Stile. Die Zugänglichkeit und die Erschwinglichkeit dieser Lichtquelle machen sie zu einer beliebten Wahl für Fotograf:innen aller Erfahrungsstufen.

Darüber hinaus verleiht natürliches Licht deinen Fotos Atmosphäre und Emotionen – perfekt für fotografische Storyteller. Ein weiterer Vorteil: Während du bei Tageslicht fotografierst, bekommst du eine gesunde Dosis Vitamin D ab, was das Immunsystem stärkt und den Kopf frei macht. Dennoch bleibt das Arbeiten mit natürlichem Licht, das von Jahreszeit, Tageszeit und Wetter beeinflusst wird, eine Herausforderung. Ein grundlegendes Verständnis der Lichtqualität ist essenziell, um Bilder ästhetisch ansprechend in Szene zu setzen. Nutze die vorherrschenden Lichtsituationen und spiele mit ihren Stärken. Dafür kann es nötig sein, im Sommer früh aufzustehen, um das intensive Morgenlicht mit seinen kräftigen Farben einzufangen – das Sprichwort „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ könnte nicht passender sein.

Manuelle Belichtung mit Wirkung

Lass die Belichtungsautomatik deiner Kamera hinter dir und lerne, wie du natürliches Licht gezielt einfängst.

Moderne Kameras verfügen über fortschrittliche Technologie, die verschiedene Beleuchtungssituationen automatisch erkennt und anpasst. Viele, die gerade erst mit der Fotografie beginnen, verlassen sich daher auf die automatische Belichtungssteuerung, um sich stattdessen auf andere Aspekte wie Bildausschnitt und Komposition zu konzentrieren.

Doch wenn du die Automatik nutzt, gibt die Kamera zwar eine technisch korrekte Belichtung vor, aber du verlierst die Kontrolle über die Feinheiten – und das kann sich auf das Endergebnis auswirken. Denke an die Kamera als ein Werkzeug, das Licht einfängt – die wahre Kontrolle liegt jedoch bei dir. Ein gutes Verständnis der Belichtungstheorie hilft dir, professionelle Ergebnisse zu erzielen. Wenn du Licht bewusst einsetzt, verwandelst du eine Szene in ein Meisterwerk mit Tiefe und Dynamik.

Fotografie mit natürlichem Licht

Das Belichtungsdreieck: Blende, Belichtungszeit und ISO

Drei Einstellungen bestimmen die Belichtung: Blende (f), Belichtungszeit und Lichtempfindlichkeit (ISO). Diese drei Elemente bilden zusammen das sogenannte „Belichtungsdreieck“.

  • Eine große Blende wie f/2 lässt mehr Licht auf den Sensor und sorgt für hellere Bilder.
  • Die Belichtungszeit beeinflusst nicht nur das Licht, sondern auch die Bewegung. Eine lange Belichtungszeit kann Licht verstärken und Bewegungen weich einfangen. Willst du Bewegungen einfrieren, brauchst du eine kurze Belichtungszeit.

  • Der ISO-Wert steuert die digitale Signalverstärkung. Niedrige ISO-Werte eignen sich für helle Lichtsituationen, hohe ISO-Werte erhöhen die Gesamthelligkeit bei dunklen Szenen.

Die Messmethoden deiner Kamera

Jede Kamera besitzt einen internen Belichtungsmesser, der dunkle, helle und mitteltönige Bereiche analysiert, um die optimale Belichtung zu ermitteln. Entscheidend ist, dass die Kamera nur das reflektierte Licht messen kann, nicht aber das einfallende Licht. Für präzisere Messungen, etwa in der Porträtfotografie, kann ein externer Belichtungsmesser hilfreich sein.

Die wichtigsten Messmethoden:

  • Spotmessung: Misst Licht aus einem kleinen Bereich (2–4 % des Bildes). Ideal für gezielte Messungen einzelner Motive.

  • Selektivmessung: Misst Licht aus 8–13 % des Motivs. Besonders vorteilhaft bei kontrastreichen Szenen.

  • Mittenbetonte Messung: Die gesamte Szene wird einbezogen, mit besonderem Fokus auf die Bildmitte. Gut für Motive, die sich in der Mitte des Bildes befinden.

  • Mehrfeldmessung: Die Szene wird in verschiedene Zonen unterteilt, um ein umfassendes Belichtungsmuster zu erhalten.

Der perfekte Zeitpunkt: Eigenschaften des Sonnenlichts im Tagesverlauf

Goldene Stunde

Goldene Stunde fotografieren

Die goldene Stunde ist eine der begehrtesten Tageszeiten für Fotograf:innen. Sie tritt kurz nach Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang auf und sorgt für warmes, weiches Licht mit langen Schatten. Dieses Licht verleiht den Bildern eine besonders harmonische und stimmungsvolle Wirkung. Landschafts-, Porträt- und Architekturfotografie profitieren besonders von diesen Lichtverhältnissen.

Kontrast: Mittel

Farben: Warm bis feurig

Weißabgleich: 5.500–7.000K


Morgen- und Abendsonne

Fotografieren im Morgenlicht

Der Morgen kann besonders magisch wirken, insbesondere wenn Nebel die Landschaft einhüllt. Das Licht ist weich, aber mit einem hohen Kontrast zwischen den beleuchteten und schattigen Bereichen. Ähnlich verhält es sich mit der Abendsonne, die ebenfalls weiche, warme Lichtstimmungen erzeugt. Beide Zeiträume eignen sich ideal für atmosphärische Natur- und Stadtaufnahmen.

Kontrast: Hoch

Farben: Warm

Weißabgleich: 3.500–4.500K


Mittag

Fotografie Mittagssonne

Das Licht zur Mittagszeit ist oft grell und hart. Dies sorgt für starke Schatten und hohe Kontraste, was sich besonders für Schwarz-Weiß-Fotografie eignet. Farben können in dieser Zeit leicht ausgewaschen erscheinen, weshalb viele Fotograf:innen diese Tageszeit für Porträts meiden oder nach schattigen Plätzen suchen.

Kontrast: Hoch

Farben: Neutrale Weißtöne

Weißabgleich: 5.500–6.500K


Dämmerung

Fotografie in der Dämmerung

Die Dämmerung bietet eine einzigartige Gelegenheit, den Übergang zwischen Tag und Nacht einzufangen. Während der blauen Stunde nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang dominieren kühle Blautöne, die sich wunderbar mit warmen Stadtlichtern oder den letzten Sonnenstrahlen kombinieren lassen. Diese Phase eignet sich hervorragend für Langzeitbelichtungen und Nachtfotografie.

Kontrast: Niedrig bis mittel

Farben: Kühler werdend

Weißabgleich: 2.500–3.000K


Fotografieren mit natürlichem Licht

Unser Fazit

Die Arbeit mit natürlichem Licht bietet eine Vielzahl kreativer Möglichkeiten, erfordert aber auch ein gutes Verständnis von Belichtung, Lichtqualität und Tageszeiten. Mit der richtigen Technik und etwas Erfahrung kannst du das verfügbare Licht optimal nutzen, um ausdrucksstarke und stimmungsvolle Bilder zu gestalten. Nutze die besonderen Lichtstimmungen, experimentiere mit den Einstellungen deiner Kamera und entwickle deinen eigenen Stil – so entstehen beeindruckende Aufnahmen mit natürlichem Charme.

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