Nikon D850 in 2024
Wie schlägt sich die Nikon D850 gegen moderne spiegellose Systemkameras?
In einer Welt, in der spiegellose Systemkameras den Markt dominieren und fortlaufend innovative Funktionen bieten, mag es auf den ersten Blick seltsam erscheinen, über eine DSLR-Kamera wie die Nikon D850 zu sprechen. Doch die Nikon D850 hat sich seit ihrer Markteinführung im Jahr 2017 als eine der besten Vollformat-DSLRs ihrer Zeit etabliert. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick darauf, wie sich die Nikon D850 heute schlägt und ob sie noch immer relevant ist.
Technische Daten
- Sensor: CMOS-Sensor, 36 x 24 mm (FX-Format)
- Prozessor: EXPEED 5
- Megapixel: 45,7 Millionen
- Sucher: Pentaprismensucher mit 0,8-facher Vergrößerung
- Display: 3,2-Zoll-Touchscreen-LCD mit 2,36 Millionen Bildpunkten
- Bildstabilisator: 5-Achsen-Bildstabilisator im Body
- Autofokus: Phasenerkennung AF mit 153 Messfeldern, 99 Kreuzsensoren
- Videoauflösung: 4K UHD (3840 x 2160) bis 30 fps, Full HD (1920 x 1080) bis 120 fps
- Anschlüsse: USB 3.0, HDMI, Mikrofon, Kopfhörer
- Maße: 146 x 127 x 79 mm
- Gewicht: 985 g
Gehäuse und Bedienung
Das Gehäuse der Nikon D850 ist ein Paradebeispiel für Robustheit und Ergonomie. Hergestellt aus einer Magnesiumlegierung, fühlt es sich solide und widerstandsfähig an. Die Kamera ist zudem wetterfest, was sie für den Einsatz unter verschiedenen Bedingungen geeignet macht. Ihre gut platzierten Bedienelemente ermöglichen eine intuitive Handhabung. Das große Schulter-Display bietet sofortigen Zugriff auf wichtige Einstellungen.
Die Nikon D850 verfügt über ein übersichtliches Menüsystem und eine benutzerfreundliche Oberfläche, die es Fotografen ermöglichen, ihre Einstellungen schnell anzupassen. Der optische Sucher ist hell und klar und bietet eine exzellente Bildkomposition. Das Kameragehäuse ist so gestaltet, dass es gut in der Hand liegt und bequem zu bedienen ist, auch über längere Zeiträume. Zusätzlich bietet die D850 eine Neigungsfunktion des LCD-Bildschirms, was die Aufnahme aus verschiedenen Blickwinkeln erleichtert.
Die Nikon D850 ist eine große Kamera. Doch Profis schätzen diese Größe und damit einhergehende Ergonomie. Selbst heutige Profimodelle wie die Nikon Z8 sind vergleichsweise groß, obwohl die spiegellose Konstruktion auch kleinere Gehäuse zulassen würde.
Bildqualität und Autofokus der D850
Bildqualität:
Die Bildqualität der Nikon D850 ist zweifellos beeindruckend und zählt zu ihren herausragenden Eigenschaften. Die Kombination aus ihrem hochauflösenden 45,7-Megapixel-Full-Frame-Sensor und ihrem erweiterten Dynamikumfang ermöglicht es, Bilder von bemerkenswerter Klarheit und Detailtreue aufzunehmen. Dieser Sensor ist in der Lage, sowohl in den Schattenpartien als auch in den hohen Lichtern eine Fülle von Details einzufangen, was dem Fotografen eine beeindruckende Flexibilität in der Nachbearbeitung bietet.
In Bezug auf das Rauschen ist die D850 besonders stark. Selbst bei höheren ISO-Werten behält sie eine bemerkenswerte Rauscharmut bei und liefert klare, gut belichtete Bilder in herausfordernden Lichtsituationen. Dies macht sie auch heute noch zur idealen Wahl für verschiedenste Aufnahmesituationen.
Die Auflösung der D850 ist für damalige Verhältnisse außergewöhnlich hoch und eignet sich perfekt für Anwendungen, die eine hohe Detailgenauigkeit erfordern, wie beispielsweise Landschafts- und Architekturfotografie. Heute ist die Nikon mit ihren 45 Megapixeln weiterhin auf Augenhöhe mit den Spitzenmodellen der verschiedenen Hersteller. Mit den vielen Pixeln kann die D850 kann selbst kleinste Details in Szenen einfangen und ermöglicht es Fotografen, beeindruckend scharfe und detailreiche Aufnahmen zu erstellen.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Bildqualität nicht nur von der Kamera, sondern auch von den verwendeten Objektiven abhängt. Nikon bietet eine breite Palette hochwertiger Objektive für ihre Spiegelreflexkameras, die die Bildqualität der D850 unterstützen. Die Wahl des richtigen Objektivs ist entscheidend, um das volle Potenzial dieser Kamera auszuschöpfen und die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Autofokus:
Der Autofokus der Nikon D850, der aus der Nikon D5 übernommen wurde, erweist sich auch heute noch als äußerst leistungsfähig und präzise, insbesondere für Action- und Sportfotografie. Mit einem fortschrittlichen Autofokussystem, das 153 Fokuspunkte, darunter 99 Kreuzsensoren, bietet, ermöglicht die D850 schnelle und genaue Fokussierung selbst bei sich schnell bewegenden Motiven. Dieser Autofokus eignet sich perfekt für die Verfolgung von Action-Szenen, Sportveranstaltungen und andere dynamische Fotografieanforderungen. Die moderne Motiverkennung aktueller Systemkameras gibt es jedoch noch nicht.
Video-Funktionen der Nikon D850
Die Nikon D850 bietet solide Videofunktionen, die zwar beachtlich, aber in einigen Aspekten nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand der Technik sind. Die Kamera unterstützt 4K-Videoaufnahmen, was immer noch als Standard für professionelle Videografie gilt und detailreiche Aufnahmen ermöglicht. Der große Vollformat-Sensor der D850 bietet auch im Videomodus eine hervorragende Bildqualität und einen erweiterten Dynamikumfang.
Allerdings gibt es einige Bereiche, in denen die Videofunktionen der D850 im Vergleich zu modernen spiegellosen Kameras zurückbleiben. Zum einen fehlt es der D850 an einem eingebauten Bildstabilisator, was bedeutet, dass Videografen auf externe Stabilisierungsmethoden wie Gimbal oder Stativ angewiesen sind, um verwacklungsfreie Aufnahmen zu gewährleisten. Dies ist ein Bereich, in dem viele spiegellose Kameras mit integrierter Bildstabilisierung punkten. So gut der AF beim Fotografieren auch funktioniert, im Videomodus ist dieser nicht so raffiniert wie bei modernen spiegellosen Kameras. Die Nachführung von bewegten Motiven kann herausfordernder sein, da der Autofokus nicht so präzise und reaktionsschnell ist wie bei einigen spiegellosen Konkurrenten.
Vergleich: Nikon D850 vs. Nikon Z8
Vielleicht ist der Vergleich nicht ganz fair. So ist die Nikon Z8 doch 6 Jahre jünger als die Nikon D850, trotzdem wagen wir diesen Vergleich. Die Nikon D850 und die Nikon Z8 sind immerhin beide professionelle Vollformatkameras, die eine hervorragende Bildqualität, einen schnellen Autofokus und ein breites Spektrum an Funktionen bieten:
Unterschiede
Sensor:
Die Nikon D850 verfügt über einen CMOS-Sensor mit 45,7 Millionen effektiven Pixeln, während die Nikon Z8 über einen gestapelten CMOS-Sensor mit 45,7 Millionen effektiven Pixeln verfügt. Der stacked Sensor der Nikon Z8 ermöglicht jedoch eine deutlich schnellere Auslesung der Bilddaten und bietet somit einige Vorteile bei der Videoaufnahme und bei Aufnahmen mit Serienbildgeschwindigkeit. Wenn es jedoch nur um die Auflösung geht, sind sich beide Kameras ebenbürtig.
Autofokus:
Die Nikon D850 verfügt über ein 153-Punkt-Phasenerkennungssystem, während die Nikon Z8 über ein 493-Punkt-Phasenerkennungssystem verfügt. Das Autofokussystem der Nikon Z8 ist somit präziser und schneller, insbesondere bei Aufnahmen bei schwachem Licht. Außerdem kommt die Nikon Z8 mit einer KI gestützten Motiverkennung. Wir haben uns sehr schnell an den Augenautofokus der modernen Kameras gewöhnt und möchten diesen nicht mehr missen. Dennoch war und ist die Nikon D850 sehr flink, was den Autofokus angeht. Ein wenig muss man sich aber umstellen.
Videoaufnahme:
Die Nikon D850 kann 4K-Videos mit bis zu 30 fps aufnehmen, während die Nikon Z8 sogar 8K-Videos mit bis zu 60 fps aufnehmen kann. Auch unabhängig von der reinen Auflösung, bietet die Nikon Z8 verschiedenste Aufnahme-Formate, Log-Profile, Codecs und sonstige moderne annehmlichkeiten, die besonders professionelle Filmer von heutigen Kameras fordern. Für den professionellen Einsatz zieht hier die Nikon D850 eindeutig den kürzeren.
Sucher:
Hier prallen zwei Welten aufeinander. Der optische Sucher in der Nikon D850 gegen den elektronischen Sucher in der Nikon Z8. Der große Vorteil eines elektronischen Suchers liegt auf der Hand. Man sieht schon im Sucher, wie das spätere Foto aussehen wird und erlebt keine böse Überraschung, wenn man die Belichtungswaage mal nicht im Blick hat. Doch so nah der Sucher der Z8 auch an der Wirklichkeit herankommt, der optische Sucher der D850 zeigt nicht einmal den Hauch einer Verzögerung an und selbst mit der Lupe lassen sich keine einzelnen Pixel erkennen.
Größe und Gewicht:
Eingangs haben wir bereits erwähnt, dass Profikameras gerne etwas größer sein dürfen, um für eine angenehme Ergonomie zu sorgen. Deshalb sind wir prinzipiell mit beiden Kameras zufrieden. Dennoch ist die Nikon Z8 minimal kleiner und leichter. Ein echter Vorteil ergibt sich daraus jedoch nicht.
Wenn es rein um die Fotografie geht, dann nehmen sich beide Kameras nicht viel. Gerade bei unbewegten Motiven lassen sich keine Unterschiede erkennen. Sobald Bewegung oder das Thema Video ins Spiel kommt, spielt die moderne Nikon Z8 all ihre Stärken aus.
Was spricht also für die Nikon D850? Die Bildqualität der D850 in der Fotografie ist grandios. Wenn du also darauf dein Hauptaugenmerk legst, haben wir noch zwei weitere Vorteile. Bei der Nikon D850 kannst du gegenüber der Nikon Z8 mehr als 1.000 Euro sparen und das Geld in tolle Objektive investieren. Einen weiteren Vorteil haben wir außerdem für dich, wenn du viel unterwegs bist, ohne eine Steckdose in der Nähe zu haben. Die Nikon D850 schafft mit einem Akku nach dem CIPA-Standard 1.840 Bilder, während die Nikon Z8 nur auf 340 Bilder kommt.