04.06.2024

Objektiv Kaufberatung

Tipps und Tricks zur Auswahl deines neuen Objektivs

Die Wahl des richtigen Objektivs ist entscheidend für die Qualität und den Stil deiner Fotos. Egal, ob du ein Anfänger oder ein erfahrener Fotograf bist, das passende Objektiv kann deine Fotografie stark beeinflussen. Doch bei der Vielzahl an Optionen auf dem Markt kann die Entscheidung schwierig sein. In diesem Blogartikel erfährst du, worauf du beim Kauf eines Objektivs achten solltest. Wir erklären dir die wichtigsten technischen Begriffe wie Brennweite und Blende und worauf du bei Verarbeitung, Kompatibilität und Bedienung achten musst. Zudem geben wir dir einen Überblick über die verschiedenen Objektkategorien und ihre spezifischen Einsatzgebiete.

Warum ist das Objektiv für die Fotografie so wichtig?

Das Objektiv ist das Herzstück jeder Kamera und hat einen enormen Einfluss auf die Bildqualität und die kreativen Möglichkeiten. Während der Kamerabody hauptsächlich die Technik beherbergt, bestimmt das Objektiv, wie das Licht eingefangen und auf den Sensor projiziert wird. Die Wahl des richtigen Objektivs ermöglicht dir, deine fotografische Vision zu verwirklichen – sei es die beeindruckende Weite einer Landschaft, die feinen Details einer Makroaufnahme oder die dynamische Bewegung bei Sportaufnahmen. Unterschiedliche Brennweiten und Blendenöffnungen eröffnen dir eine Vielzahl an kreativen Optionen, von der Schärfentiefe bis hin zu Belichtungszeiten. Ein hochwertiges Objektiv kann die Schärfe, den Kontrast und die Farbwiedergabe deiner Fotos erheblich verbessern und dir ermöglichen, auch unter schwierigen Lichtverhältnissen großartige Bilder zu machen.

Die verschiedenen Objektiv-Kategorien

Standardzoom-Objektive

Standardzooms sind vielseitig und decken einen Brennweitenbereich ab, der typischerweise vom Weitwinkel hin zum leichten Tele reicht, oft etwa 24-70 mm. Diese Objektive bieten Flexibilität und sind ideal für den täglichen Einsatz. Sie eignen sich gut für eine Vielzahl von Aufnahmesituationen wie LandschaftPorträt, Architektur und Street-Fotografie. Standardzoom-Objektive sind praktisch, weil sie mehrere Brennweiten in einem Objektiv kombinieren. Sie sind oft kompakt und leicht, was sie ideal für Reisen und Alltagsfotografie macht. Die maximale Blendenöffnung ist oft nicht so groß wie bei Festbrennweiten oder spezialisierten Objektiven, was sie bei schlechten Lichtverhältnissen weniger leistungsfähig macht.

Weitwinkelzoom-Objektive

Kurze Brennweiten, typischerweise im Bereich von 10-24 mm sind besonders nützlich für Aufnahmen mit großem Sichtfeld. Diese Objektive sind ideal für Landschafts-, Architektur- und Innenaufnahmen, bei denen du große Szenen oder enge Räume abbilden möchtest. Weitwinkelzoom-Objektive ermöglichen dramatische Perspektiven und eine große Schärfentiefe. Sie sind perfekt, um die Weite einer Landschaft oder die Größe eines Gebäudes darzustellen. Allerdings neigen sie zu Verzerrungen am Rand des Bildes, was bei der Bildkomposition berücksichtigt werden muss. Auch können sie in engen Räumen schwierig zu handhaben sein.

Telezoom-Objektive

Tele-Objektive decken lange Brennweiten ab, etwa von 70-200 mm oder mehr und eignen sich hervorragend, um entfernte Motive näher heranzuholen. Diese Objektive sind ideal für Sport-, Tier- und Porträtfotografie, da du mit ihnen Details aus großer Entfernung erfassen kannst und sie es erleichtern, das Motiv vom Hintergrund zu isolieren. Telezoom-Objektive bieten eine geringe Schärfentiefe, wodurch Motive vor unscharfen Hintergründen hervorgehoben werden. Sie sind auch nützlich, um diskret und aus der Ferne zu fotografieren. Allerdings sind sie oft groß und schwer, was den Transport und die Handhabung erschwert. Zudem erfordern sie eine stabile Hand oder ein Stativ, um Verwacklungen zu vermeiden.

Festbrennweiten-Objektive

Wie der Name schon sagt, verfügen Festbrennweiten über eine feste Brennweite, zum Beispiel 50 mm oder 85 mm und bieten oft eine hervorragende Bildqualität und Lichtstärke. Diese Objektive sind spezialisiert und bieten eine konstante Brennweite. Sie sind bekannt für ihre hohe Bildqualität und große maximale Blendenöffnung (z.B. f/1.8, f/1.4). Festbrennweiten sind oft lichtstärker als Zoomobjektive, was sie ideal für Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen und für kreative Bokeh-Effekte macht. Sie zwingen dich, bewusster zu komponieren und die Perspektive zu ändern, indem du dich bewegst. Die fehlende Zoomfähigkeit bedeutet jedoch, dass du die Brennweite nicht an die Szene anpassen kannst. Du musst oft die Position wechseln, um den gewünschten Bildausschnitt zu erhalten.

Makro-Objektive

Diese Objektive sind speziell für Nahaufnahmen entwickelt und zeichnen sich durch hohe Abbildungsmaßstäbe (1:1 oder größer) aus. Diese Objektive sind ideal für Detailaufnahmen von kleinen Objekten wie Blumen, Insekten und anderen Nahaufnahmen. Makro-Objektive bieten die Möglichkeit, winzige Details groß darzustellen und feine Strukturen sichtbar zu machen. Sie sind auch vielseitig und können als normale Festbrennweiten für Porträts und andere Aufnahmen verwendet werden. Die geringe Schärfentiefe erfordert bei Nahaufnahmen präzises Fokussieren, oft mit einem Stativ.

Super-Tele-Objektive

Super-Tele-Objektive haben sehr lange Brennweiten, oft 300 mm oder mehr und sind für spezialisierte Fotografie wie Wildlife und Sport konzipiert. Mit diesen Objektiven kannst du weit entfernte Motive in großer Detailgenauigkeit fotografieren. Sie sind ideal für Situationen, in denen du nicht nah an das Motiv herankommen kannst. So kannst du scheue Tiere oder Sportler in Aktion fotografieren, ohne sie zu stören. Diese Objektive sind allerdings oft groß, schwer und teuer. Sie erfordern ein stabiles Stativ oder Einbeinstativ, um Verwacklungen zu vermeiden. Die Handhabung und der Transport können herausfordernd sein.

Wichtige Merkmale und Kaufkriterien

1. Brennweite
Die Brennweite eines Objektivs, angegeben in Millimetern (mm), beeinflusst maßgeblich den Bildausschnitt und die Perspektive Deiner Fotos.

  • Kurze Brennweiten (Weitwinkel): Objektive mit kurzen Brennweiten, typischerweise zwischen 10 mm und 35 mm, erfassen einen breiten Blickwinkel. Sie sind ideal für Landschafts- und Architekturfotografie, da sie es ermöglichen, große Szenen einzufangen und ein Gefühl von Raum und Tiefe zu vermitteln. Weitwinkelobjektive neigen jedoch zu Verzerrungen, insbesondere am Rand des Bildes, was Du bei der Bildkomposition berücksichtigen solltest.
  • Mittlere Brennweiten (Standard): Objektive im Bereich von 35 mm bis 70 mm werden oft als Standardbrennweiten bezeichnet. Diese Brennweiten bieten eine natürliche Perspektive und eignen sich gut für Porträts, Straßenfotografie und allgemeine Alltagsaufnahmen. Sie bieten eine ausgewogene Kombination aus Weitwinkel- und Teleobjektiv-Eigenschaften.
  • Lange Brennweiten (Tele): Teleobjektive haben Brennweiten von 70 mm bis 200 mm oder mehr. Sie eignen sich hervorragend, um entfernte Objekte näher heranzuholen, und sind ideal für Sport- und Tierfotografie. Diese Objektive erzeugen eine geringe Schärfentiefe, wodurch Motive vor unscharfen Hintergründen hervorgehoben werden können. Allerdings sind sie oft schwerer und teurer.

2. Blende
Die Blende eines Objektivs wird durch den f-Wert angegeben, z.B. f/1.8 oder f/4. Sie steuert die Lichtmenge, die auf den Kamerasensor trifft, und beeinflusst die Schärfentiefe des Bildes.

  • Lichtstärke: Objektive mit einer großen maximalen Blendenöffnung (niedrige f-Werte wie f/1.4 oder f/2.8) lassen viel Licht herein. Dies ist besonders vorteilhaft bei schlechten Lichtverhältnissen, da es dir ermöglicht, ohne Blitz zu fotografieren und dennoch klare, scharfe Bilder zu erhalten. Eine größere Blende bietet zudem eine geringere Schärfentiefe, was zu ästhetisch ansprechenden Unschärfeeffekten (Bokeh) führt.
  • Vielseitigkeit: Zoomobjektive haben oft variable Blendenöffnungen, z.B. f/3.5-5.6. Das bedeutet, dass die maximale Blendenöffnung sich ändert, je nachdem, wie weit du zoomst. Festbrennweiten haben hingegen oft eine größere und konstante Blendenöffnung, was sie besonders für kreative Aufnahmen und Situationen mit wenig Licht attraktiv macht.

3. Verarbeitung und Qualität
Die Bauweise und Qualität eines Objektivs spielen eine wichtige Rolle für seine Langlebigkeit und Leistung.

  • Material: Hochwertige Objektive bestehen oft aus robustem Metall, während günstigere Modelle mehr Kunststoffteile enthalten können. Metallobjektive sind widerstandsfähiger gegen Stöße und allgemeine Abnutzung.
  • Wetterfestigkeit: Viele hochwertige Objektive sind wetterfest und gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Dies ist besonders nützlich für Outdoor-Fotografen, die unter verschiedenen Witterungsbedingungen arbeiten.
  • Linsenkonstruktion: Die Qualität der Glaslinsen und die Vergütung (Beschichtung) sind entscheidend für die Bildqualität. Hochwertige Objektive verwenden spezielle Linsen und Mehrschichtvergütungen, um chromatische Aberrationen, Geisterbilder und Reflexionen zu minimieren.

4. Kompatibilität
Es ist wichtig, sicherzustellen, dass das Objektiv zu deiner Kamera passt.

  • Bajonettanschluss: Verschiedene Kameramarken verwenden in der Rgel unterschiedliche Objektivanschlüsse (z.B. Canon RF, Nikon Z, Sony E). Stelle sicher, dass das Objektiv mit dem Anschluss deiner Kamera kompatibel ist.
  • Crop-Faktor: Wenn du eine Kamera mit APS-C- oder Micro Four Thirds-Sensor hast, solltest du den Crop-Faktor berücksichtigen. Dieser Faktor multipliziert die nominelle Brennweite des Objektivs und beeinflusst den tatsächlichen Bildausschnitt. Zum Beispiel entspricht ein 50mm-Objektiv auf einer APS-C-Kamera etwa einem 75 mm-Objektiv auf einer Vollformatkamera.

5. Bedienung und Handhabung
Eine intuitive und komfortable Handhabung des Objektivs trägt wesentlich zum Fotografiererlebnis bei.

  • Fokusring und Zoomring: Die Ringe sollten leichtgängig und präzise zu bedienen sein. Ein guter Fokusring ermöglicht eine feine Justierung des Fokus, was besonders bei Makro- und Porträtaufnahmen wichtig ist.
  • Autofokus-Motor: Moderne Objektive verfügen über verschiedene Autofokus-Technologien (z.B. Ultraschallmotoren bei Canon [USM] oder Nikon [SWM], lineare Motoren bei Sony). Ein schneller und leiser Autofokus ist entscheidend, insbesondere bei Videoaufnahmen und Aufnahmen von beweglichen Motiven.
  • Bildstabilisator: Ein optischer Bildstabilisator (IS bei Canon, VR bei Nikon) hilft, Verwacklungen zu reduzieren, insbesondere bei längeren Brennweiten oder Aufnahmen bei schwachem Licht. Dies ermöglicht es dir, scharfe Bilder auch bei längeren Belichtungszeiten zu machen.

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Unser Fazit zu den Objektiven

Die Wahl des richtigen Objektivs ist eine lohnende Investition, die deine fotografischen Fähigkeiten und die Qualität deiner Bilder erheblich verbessern kann. Berücksichtige bei deiner Entscheidung besonders die Brennweite und Blende, da diese wesentlich zur Bildwirkung beitragen. Standardzoom-Objektive bieten Vielseitigkeit für den täglichen Einsatz, während Weitwinkel- und Telezoom-Objektive spezifische Anforderungen in der Landschafts- oder Sportfotografie erfüllen. Festbrennweiten bieten herausragende Bildqualität und kreative Möglichkeiten, während Makro- und Super-Tele-Objektive spezielle Anforderungen abdecken. Teste verschiedene Objektive, um herauszufinden, welches am besten zu deinem Stil und deinen Bedürfnissen passt. So kannst du sicherstellen, dass du die besten Ergebnisse erzielst und deine fotografische Vision optimal umsetzt.


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