29.03.2022

Slow Motion mit der Systemkamera

Schnell und einfach erklärt – Ein Basic-Tutorial für Zeitlupen

In diesem Basic-Tutorial für Videoeinsteiger möchten wir dir zeigen, wie du Zeitlupen, also Slow Motions, mit der spiegellosen Digitalkamera erstellst und wie du damit Videos noch spannender gestaltest.

Was ist Slow-Motion?

Zeitlupen, auch Slow Motion genannt, kennt jeder. Die verlangsamten Szenen und Bildsequenzen sehen cool aus und geben einem Video den ganz besonderen Look. Und vor allem kann man auf diese Weise viele Szenen drehen, die sonst in normaler Geschwindigkeit gefilmt viel zu ruckelig wären – besonders, wenn man gerade keinen Gimbal dabeihat.

Welche Bildrate eignet sich am besten für Slow Motion?

Die Bildrate (oder „framerate“) beschreibt die Anzahl der Bilder, die pro Sekunde aufgenommen werden. Auch fps genannt – frames per second. Die normale Aufnahmegeschwindigkeit beträgt 24, 25 oder 30 Bilder pro Sekunde. Alles, was darüber liegt, ist eine Zeitlupe. Nimmst du Zeitlupen mit 50 oder 60 Bildern pro Sekunde auf, also 50 fps bzw. 60 fps, verlangsamst du die Aufnahmen gegenüber einer 25 fps- bzw. 30 fps-Aufnahme um das Zweifache. 

Wenn in einer einzelnen Sekunde 50 Bilder aufgenommen und diese 50 Stück dann auf die Frames der normalen Abspielgeschwindigkeit von eben genannten 25 fps verteilt werden, dann werden aus einer aufgenommenen Sekunde zwei abgespielte Sekunden. Nimmst du Zeitlupen mit 100 fps auf, verlangsamst du die spätere Aufnahme um ein Vierfaches – eine ideale Geschwindigkeit für Slow Motion. 

Es gibt auch Kameras, die in der Lage sind, 200 und mehr Bilder pro Sekunde aufzunehmen. Das sollte dann aber auch zur jeweiligen Situation und zum Motiv passen und ist kein Muss für gute Slow Motions.

Wenn du ins Menü deiner Kamera schaust, wirst du verschiedene Bildraten mit verschiedenen Auflösungen finden. Möglicherweise auch, dass du 4K-Aufnahmen in normaler Geschwindigkeit erstellen kannst, aber Zeitlupen in FullHD aufgenommen werden. Das ist liegt daran, dass der Prozessor eine viel größere Datenmenge verarbeiten muss. Bei Zeitlupen ist das die 4- oder 5-fache Menge an Bildern pro Sekunde. Das erklärt auch, dass eine 4K-Aufnahme die vierfach höhere Auflösung einer FullHD-Aufnahme hat. Bei einer 4K-Aufnahme in Normalgeschwindigkeit fließen also ähnlich viele Daten, wie bei einer vierfachen FullHD-Zeitlupe! Oft ist das auch die Grenze, welche der jeweilige Prozessor in der Kamera verarbeiten kann. Es gibt natürlich auch einige Ausnahmen bei den DSLMs, die Zeitlupen in 4K aufnehmen. 

Tipp: Für viele Videos wird FullHD in der Regel auch ausreichen. Mach‘ dir vorerst keine Sorgen, wenn es „nur“ FullHD ist.

Slow Motion Videos in der Postproduktion

Man kann Slow Motion Videos auch anderweitig erstellen: Du nimmst ein Video zum Beispiel direkt in 100 oder 120 Bildern pro Sekunde auf und zwar ohne Zeitlupenfunktion. Dann kannst du in der Postproduktion aus dieser Sequenz direkt eine Slow Motion erstellen und sofort wieder zurück in die normale Abspielgeschwindigkeit springen. Das hat seinen Reiz! 

Diese Variante kann problematisch sein, da du vermutlich in einer Sequenz der normalen Bildgeschwindigkeit von 24, 25 oder 30 fps arbeitest. Dabei werden einige Bilder von den 100 fps-Aufnahmen beziehungsweise 120 fps-Aufnahmen beim Verarbeiten aus diesem Clip herausgeworfen, da sie überschüssig sind und nicht ins Frame-Raster passen.

Das kann zur Folge haben, dass es vor und hinter der eingebetteten Slow Motion Sequenz – je nach Motiv –  im fertigen Video etwas ruckelt. Generell empfehlen wir dir, diese Art der Clips bewusst und nur partiell einzusetzen.

Tipp: Bei höheren Framerates kann es beim Filmen mit künstlichem Licht zu Flackerbildern kommen. Hier schafft dann aber das Verstellen der Belichtungszeit Abhilfe.

Die Belichtungszeit bei Zeitlupenaufnahmen

Die Belichtungszeit, auch Shutterspeed genannt, im Video muss immer doppelt so hoch sein, wie die Bildrate. Sind es bei den normalen Aufnahmen bei 25 fps noch 1/50stel Sekunde, muss es bei 100 fps schon eine Belichtungszeit von 1/200stel Sekunde sein. Um das zu erreichen lässt du am einfachsten Kamera im Modus P, der Vollautomatik. So sucht sich die Kamera dann selbst die entsprechenden Parameter zusammen. Du kannst aber auch mit der „Zeitpriorität“ filmen. Dieser Modus wird je nach Kamerahersteller als „Modus S“ oder „T“ bezeichnet. Eine dritte Möglichkeit ist natürlich der manuelle Modus M, bei dem du alle Einstellungen selbst vornimmst. Für die ersten Aufnahmen und schnelle Filmerfolge empfehlen wir dir aber den Modus P, die Vollautomatik.

Zeitlupen aus der freien Hand sehen schon super aus. Schalte aber gerne die Video-Stabilisierung dazu. Dort gibt es oft drei Stufen: Aus, Standard und Sportmodus (dieser nennt sich bei einigen Herstellern „active“). Im Sport- bzw. Active-Modus kannst du dir sicher sein, dass die Stabilisierung voll ausgereizt wird.

 

Die beste Brennweite für Slow Motion-Aufnahmen

Wenn es nicht gerade um Details geht, dann machen weitwinkelige Aufnahmen großen Spaß. Man kann sehr nahe an das Objekt herangehen und behält das Umfeld noch im Blick.

Welche Einstellungen passen zu Slow Motion?

Natürlich geht es beim Filmen immer um deinen eigenen Style, aber du wirst sehr schnell merken, dass statische Slow Motions ein bisschen langweilig werden können. Bewege dich und die Kamera deshalb – und dies nicht zu langsam. Die Kamera sollte eher zügig bewegt werden und wenn dabei manche Unschärfen entstehen, können diese auch dem Bildlook in die Karten spielen. Anschließend muss dann natürlich der Filmschnitt entsprechend schnell sein. 

Und jetzt bist du dran! Probiere es aus, denn Videoaufnahmen in Slow Motion machen richtig Spaß und geben deinen Videos noch einen weiteren, kreativen Kick!

Zum Schluss noch 3 schnelle Tipps für’s Eqipment:

  1. Für bodennahe Aufnahmen ein Einbeinstativ benutzen
  2. … gegebenenfalls mit Kugelkopf für eine stärkere Froschperspektive
  3. Trau‘ dich ruhig ungewöhnliche Wege zu gehen – z.B. dein sich bewegendes Motiv auf dem Klapprad verfolgen.

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