16.01.2025

Voigtländer Nokton 50 mm f/1 - Produktvorstellung

Extrem lichtstarke RF-Festbrennweite

Bokeh Voigtländer Nokton 50mm f1 Canon

Blende f/1 – dieser Wert wird das Herz vieler begeisterter Canon-Fotografinnen und Fotografen schneller schlagen lassen. Der japanische Hersteller Cosina hat mit dem Voigtländer Nokton 50 mm f/1 eine spannende Festbrennweite mit RF-Bajonett für spiegellose Canon-R-Vollformatkameras vorgestellt, das mit einer extrem großen Blendenöffnung aus den bisher verfügbaren, nativen RF-Objektiven heraussticht. Wir haben uns das extrem lichtstarke Objektiv in einem ausführlichen Praxistest an der Canon EOS R6 Mark II genauer angesehen. 

 

Technische Daten

  • Bajonett: Canon RF
  • Brennweitenbereich: 50mm
  • Blende: f1
  • Blendenlamellen: 12
  • Linsen/Gruppen: 9 / 7
  • Autofokus: Nein
  • Naheinstellgrenze: 0,45 m
  • Filterdurchmesser: 67mm
  • Bildstabilisierung: Nein
  • Wetterschutz: Nein
  • Maße: 79 x 65 mm
  • Gewicht: 650 g

Erstklassige Verarbeitung

Das Voigtländer Nokton 50 mm f/1 überzeugt bereits beim Auspacken mit einer hervorragenden Verarbeitungsqualität. Der Gehäusetubus, die beiden Fokus- und Blendenringe wie auch die im Lieferumfang enthaltene Gegenlichtblende bestehen aus Metall. Damit macht die Festbrennweite einen sehr robusten Eindruck. Der Fokusring legt von der Naheinstelldistanz bei 45 Zentimetern bis unendlich einen recht großen Drehwinkel von rund 180 Grad zurück. Das ermöglicht ein sehr präzises manuelles Scharfstellen. Im Fall des Voigtländer Nokton 50 mm f/1 ist das ein wichtiger Faktor, da die Festbrennweite keinen Autofokus besitzt und die Schärfe damit zu jedem Zeitpunkt manuell gesetzt werden muss. Wie einfach das inzwischen gelingt, erklären wir später in einem gesonderten Abschnitt des Tests. 

Bleiben wir zunächst noch beim Gehäuse des Voigtländers. Der Blendenring bietet Blendenstufen von f1 bis f/16 in Drittelschritten. Wer das Nokton 50 mm f/1 nicht nur zum Fotografieren, sondern auch zum Filmen einsetzen möchte, kann den Blendenring von einer Bedienung mit spürbaren Rastpunkten auf eine stufen- und damit geräuschlose Nutzung umstellen. Für den Wechsel der Bedienweise wird ein angrenzender Ring in Richtung der Kamera herangezogen und um 180 Grad gedreht.

Die Gegenlichtblende wird vorne am Objektiv aufgeschraubt. Um trotzdem weiterhin mit Schraubfiltern arbeiten zu können, ist die Gegenlichtblende mit einem zusätzlichen Schraubgewinde mit einem Durchmesser von 67 Millimetern ausgestattet. 

Wichtige Datenübertragung

Auch wenn es sich beim Nokton 50 mm f/1 um ein rein manuelles Objektiv handelt, ist die Festbrennweite am Metallbajonett mit elektronischen Kontakten versehen, um wichtige Daten an die Kamera zu senden. Dazu gehören zum Beispiel der Blendenwert, Infos zur Brennweite und zur Fokussierung sowie weitere nützliche EXIF-Daten. Das bringt mehrere Vorteile mit sich. Neben einer optimalen Belichtung des Bilds kann dank der Kommunikation zwischen Objektiv und Kamera auch der in der Kamera verbaute Bildstabilisator (IBIS) genutzt werden. Im Praxistest ließen sich auf diese Weise noch scharfe Bilder mit einer Belichtungszeit von langen 2,5 Sekunden aus der Hand fotografieren. Das entspricht einer um sieben Stufen längeren Belichtungszeit als ohne Stabilisierung. Zudem ermöglicht der Informationsaustausch die Verwendung nützlicher Hilfsfunktionen für die manuelle Fokussierung. Unsere im Praxistest verwendete Canon EOS R6 Mark II bot neben Einstellungen für „MF Peaking“, wobei Kanten farblich im Display und Sucher hervorgehoben werden, sobald sie scharf gestellt sind, auch einen sehr nützlichen „Fokusassistenten“ (Bilder links oben). Dabei werden über dem Fokuskasten drei Dreiecke angezeigt. Beim Scharfstellen bewegen sich die äußeren Dreiecke nach innen, bis sich alle drei überlagern und grün markiert werden. Dann ist der anvisierte Bereich scharf. Das funktionierte im Test so gut, dass wir kaum Ausschuss hatten. So wird manuelles Scharfstellen, selbst bei f/1, zum Kinderspiel.

Manuell Scharfstellen
einfaches manuelles Fokussieren

Traumhaftes Bokeh

Bei der optischen Konstruktion setzt Cosina auf neun Linsen in sieben Gruppen. Die Blende arbeitet mit zwölf Lamellen und sorgt damit bei Blende f/1 für kreisrunde Unschärfekreise. Die Freistellung bei offener Blende gefällt uns richtig gut. Das Voigtländer zeigt hier ein sehr weiches Bokeh. Zoomt man in Praxisfotos mit Blende f/1 hinein, merkt man allerdings, dass auch Details recht weich erscheinen. Erst bei zweifachem Abblenden auf f/2 wirken die Bilder deutlich schärfer. Dass das Voigtländer bei der extremen Lichtstärke zu einem deutlichen Helligkeitsverlust an den Bildecken neigt, ist nicht verwunderlich. Die Vignettierung fällt mit 4,4 Blendenstufen bei f/1 zwar sehr deutlich aus, lässt sich in der Nachbearbeitung in Photoshop aber gut korrigieren. Auffällig sind zudem teils sichtbare Farbsäume in der Unschärfe bei f/1.  

Unser Fazit

Das Voigtländer Nokton 50 mm f/1 ist ein hervorragendes Objektiv für kreative Fotografen, die fernab perfekt korrigierter Optiken ein einzigartiges Bokeh und experimentelle Gestaltungsmöglichkeiten suchen. Die Verarbeitung ist erstklassig, und das Objektiv macht einfach Spaß. Allerdings ist der Preis nicht ohne – es richtet sich vor allem an Liebhaber, die Wert auf Charakter und besondere Bildanmutungen legen.

 
 

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Voigtländer
Voigtländer 50mm F1 Nokton asphärisch für Canon RF-Mount
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